
Programm zur Bekämpfung der transnationalen organisierten Kriminalität (CTOC)
Überblick
Das Programm zur Bekämpfung der Transnationalen Organisierten Kriminalität (CTOC) dient dem Aufbau eines aktiven globalen Netzwerks von Experten, die im nationalen und internationalen Sicherheitsumfeld für die Bekämpfung dieser Art von Verbrechen im Einsatz sind. Der Kurs richtet sich an Regierungsvertreter und Experten aus den Bereichen Entwicklung politischer Maßnahmen, Strafverfolgung, nachrichtendienstliche Ermittlungen und Unterbindung illegaler Aktivitäten. Die Vorgehensweisen und Fähigkeiten von kriminellen Netzwerken werden analysiert, gefolgt von Diskussionen und dem Austausch bewährter Praktiken für die Entwicklung gesamtstaatlicher und gesamtgesellschaftlicher Ansätze zur Bekämpfung der Transnationalen Organisierten Kriminalität (TOC). Entwicklungen im Bereich der internationalen Sicherheit und ihre strukturelle Dynamik werden analysiert, wobei die gegenseitige Beeinflussung von Geopolitik und Verbrechensbekämpfung auf unterschiedlichen Ebenen einen Schwerpunkt bildet. Es folgt eine Bewertung der Rolle geopolitischer Faktoren, von Regierungsformen, illegalen Märkten und kriminellen Aktivitäten unter Nutzung internationaler Finanz- und Handelsmechanismen, um die komplexe Dynamik von TOC besser zu verstehen. Dabei befasst sich das Kursprogramm mit den immer neuen Formen dieser Art von Verbrechen und den Herausforderungen, die sich daraus für Rechtsstaatlichkeit und Regierungsführung ergeben, wobei traditionelle sowie neue Bedrohungen für die nationale und internationale Sicherheit behandelt werden. So erhalten die Teilnehmer das nötige Wissen und die Fähigkeit zur Identifizierung und Bewertung der immer neuen Bedrohungen durch die Transnationale Organisierte Kriminalität und werden in die Lage versetzt, Strategien und Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Bedrohungen zu entwickeln. Durch die enge Zusammenarbeit im Rahmen dieses Kurses entstehen berufliche Vernetzungen sowie eine praxisbezogene Arbeitsgrundlage über nationale und regionale Grenzen hinaus.
Zielsetzung
- Vermittlung umfassender Kenntnisse über Herausforderungen und Bedrohungen durch die Transnationale Organisierte Kriminalität in einem zunehmend komplexen geopolitischen Umfeld, das u.a. vom strategischen Wettbewerb der Großmächte und den damit einhergehenden Veränderungen in regionalen und nationalen Allianzen geprägt ist, um so an der Ausarbeitung effektiver CTOC Strategien und Maßnahmen mitwirken zu können.
- Schaffung eines Bewusstseins für aktuelle, sich abzeichnende und potenzielle Risiken im Zusammenhang mit der Transnationalen Organisierten Kriminalität und ihre destruktiven Auswirkungen auf die nationale und internationale Sicherheit und Stabilität, insbesondere auf effektive demokratische Regierungsführung, die Zivilgesellschaft, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft. Das Risiko einer kriminellen Unterwanderung des Staats wird in diesem Zusammenhang auch behandelt.
- Heranführung an Methoden der Bewertung und Rahmenkonzepte mit dem Ziel, die Effektivität von Strategien, Verfahren und Vorgehensweisen zur Bekämpfung der Transnationalen Organisierten Kriminalität zu erhöhen, Herausforderungen und Bedrohungen in diesem Zusammenhang zu identifizieren, zu verstehen, abzuwehren und zu bekämpfen und so die Resilienz der Gesellschaft zu steigern.
- Förderung des Austauschs bewährter Vorgehensweisen in den Bereichen Strategie und Taktik, gesamtstaatliche Ansätze, öffentlich-private Zusammenarbeit, Informationsaustausch und internationale Kooperation mit dem Ziel, umfassende Methoden zur Bekämpfung der Transnationalen Organisierten Kriminalität zu entwickeln.
- Unterstützung beim Aufbau eines professionellen Netzwerks von politischen Entscheidungsträgern, Experten und Wissenschaftlern weltweit, um sie bei der Bekämpfung der Transnationalen Organisierten Kriminalität national, regional und international zu unterstützen.
Zusammenfassung
Der Kurs zur Bekämpfung der Transnationalen Organisierten Kriminalität findet einmal im Jahr vor Ort am Marshall Center statt und dauert vier Wochen. Die Zielgruppe sind Personen im Staatsdienst, Personen mit Einsatzerfahrung und Fachkenntnissen, die im Bereich Bekämpfung der regionalen und transnationalen Bedrohungen durch die Transnationale Organisierte Kriminalität tätig sind. Aktives Lernen steht im Vordergrund. Im Plenarsaal halten Experten aus verschiedenen Fachbereichen Vorträge, es werden Podiumsdiskussionen veranstaltet, anschließend bieten Seminare mit 10-12 Teilnehmern unter der Leitung von Lehrkräften des Marshall Centers und ihren Gästen die Möglichkeit, detailliert auf die Thematik einzugehen und voneinander zu lernen.
Diese Aktivitäten werden mit einer praktischen Übung kombiniert, die sich über die Dauer des gesamten Kurses auf die Entwicklung nationaler Strategien und Maßnahmen gegen die Transnationale Organisierte Kriminalität (TOC) bezieht. Der Kurs besteht aus fünf Modulen - „Geopolitik und TOC“, „TOC als Bedrohung für die nationale und internationale Sicherheit“, „Herausforderungen und Bedrohungen durch TOC - illegale Märkte“, „Herausforderungen für Staat und Gesellschaft“ sowie „Strategien und politische Maßnahmen zur Bekämpfung von TOC“ - und vermittelt den Teilnehmern umfassende Kenntnisse über aktuelle Herausforderungen und Bedrohungen durch TOC in der globalen geopolitischen Arena. Eine Untersuchung der Verflechtung verschiedener Faktoren mit Auswirkungen auf die Transnationale Organisierte Kriminalität bietet den Teilnehmern wertvolle Einblicke in die komplexe Dynamik dieses vielschichtigen Themas.
Course Details
George C. Marshall Center - European Center for Security Studies
